von Sabine Hesse
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14 Feb., 2021
ich grüße dich und wünsche dir einen friedvollen Sonntag!
Am vergangenen Dienstag saß ich in einer Vorlesung von einem Juristen für Baurecht – auf meiner Küchenbank. Das war aus verschiedenen Gründen ein eindrückliches Erlebnis. Zum einen hatte ich bei der Durchsicht der Unterlagen wohl übersehen, dass diese virtuelle Vorlesung 2,5 Stunden dauern sollte (und durch die Redefreude des Dozenten noch tüchtig in die Länge gezogen wurde). Außerdem konnte ich beim Durchlesen eines Beispielvertrages regelrecht hören, wie die Synapsen in meinem Gehirn knisterten, da sie überhaupt nicht an das Juristendeutsch gewöhnt sind. Und schließlich war ich unter den insgesamt knapp siebzig Zuhörern mit Abstand die Älteste.
Das alles hat in mir verschiedene Gedanken und Stimmungen ausgelöst. Natürlich zuerst Bedauern, dass wir alle nicht live und in Farbe im Hörsaal an der Architektenkammer Berlin sitzen und der Vorlesung lauschen konnten. Dazu kamen Erinnerungen an mein eigenes Studium hoch. Und ich war auch belustigt über die nicht neue Erkenntnis, dass Dozenten immer ein besonderer Typus Mensch sind. Am Ende hat sich durch die Vorlesung meine Überzeugung verstärkt, dass Verträge idealerweise von beiden Seiten als Selbstverständlichkeit betrachtet und deshalb nicht irgendwann zitiert und ausgelegt werden müssen. Auch das ist etwas, wofür die ZusammenBauFrau steht: für einen fortlaufenden Dialog mit meinen Kunden, um immer wieder neu die gegenseitigen Absichten abzuklären und dann fair und kompetent umzusetzen. Es geht um das Finden von Lösungen, nicht darum, recht haben zu wollen. Und dafür sitze ich am nächsten Dienstag wieder im digitalen Hörsaal. Diesmal aber vielleicht im Wohnzimmer auf der Couch.
Dir wünsche ich für heute, dass alles mit rechten Dingen zugeht. Bis nächsten Sonntag!
Deine Sabine
Die ZusammenBauFrau